Beschreibung
Beim Gestationsdiabetes handelt es sich um eine häufige Stoffwechselerkrankung in der Schwangerschaft mit Folgen für die Schwangere und das Kind. Zur frühzeitigen Entdeckung dieser häufig symptomlos verlaufenden Erkrankung wurde 1984 in den USA ein 50g-Glukose-Screeningtest eingeführt, der entsprechend den Empfehlungen unabhängig von der vorangegangenen Mahlzeit durchgeführt werden soll. Der Test wird ebenfalls von der Deutschen Diabetes Gesellschaft empfohlen.
In der vorliegenden Arbeit wird der Einfluss der Nahrungsanamnese auf das Screeningtestergebnis untersucht. Hierbei zeigt sich, dass nicht nur der Zeitabstand zur letzten Mahlzeit erheblichen Einfluss nimmt, sondern es wird auch – erstmalig – gezeigt, dass die Zusammensetzung der vorangegangenen Mahlzeit auf das Testergebnis einwirkt. Insbesondere eine proteinreiche Ernährung vor dem Test führt zu falsch negativen Ergebnissen.
Die Autorin schlussfolgert, dass es nicht genügt, die Cut-off-Werte an die Nahrungsanamnese anzugleichen. Ein standardisiertes Screening ist nur bei Durchführung in nüchternem Zustand möglich. Dann kann allerdings gleich ein oraler Glukosetoleranztest zur Diagnosestellung durchgeführt werden.